Der Gedanke zu „Feldergravel“ kam mir, als ich mal wieder mit dem Bike im Wald unterwegs war und es mich nervte, dass ich seit gefühlten Monaten auf meinen Ausfahrten hauptsächlich Wald und Waldwege gesehen hatte. Dabei finde ich doch weite Blicke in die schöne Landschaft so erholsam.

Auf 100 Kilometern geht es durch verschiedene schnelle Schotterwege durch die Landkreise Saarbrücken und Saarlouis. Dabei bieten sich viele wunderbare Ausblicke. Der Anteil von unbefestigten Wegen ist mit knapp fünfzig Prozent recht hoch, so dass die Strecke auch gut geballert werden kann.

TL;DR

  • Verpflegungspunkte existieren an oder unweit der Strecke (Döner, Supermarkt)
  • Wasserstellen existieren an der Strecke zuhauf (Friedhöfe, Brunnen)
  • Ausführliche Prosa gibt es ein paar Zeilen weiter unten. Am Ende findet Ihr auch einen detaillierten Abschnitt zu Verpflegungs- und Wasserstellen mit Kilometerangaben sowie einen Abschnitt zur Wegbeschaffenheit.

Feldergravel – Ein Gravelstück in fünf Akten

Idee

Der Gedanke zu „Feldergravel“ kam mir, als ich mal wieder mit dem Bike im Wald unterwegs war und es mich nervte, dass ich seit gefühlten Monaten auf meinen Ausfahrten hauptsächlich Wald und Waldwege gesehen hatte. Dabei finde ich doch weite Blicke in die schöne Landschaft so erholsam.Deswegen wollte ich eine Strecke ausarbeiten, die explizit einen höheren Anteil von offenem Gelände enthält. Herausgekommen ist eine sehr abwechslungsreiche Strecke, die diesen Anspruch zum Großteil erfüllt. Es könnte noch besser sein, aber dadurch ist ja auch noch Optimierungspotential für weitere Editionen vorhanden 🙂

Akt I – Warmrollen

Vom DFG aus geht es erstmal ganz locker zum Warmmachen an der Saar entlang bis nach Wehrden. Das lässt sich zügig absolvieren und schwupps ist die Strecke auch nur noch 89 Kilometer lang. Und das ist ja nun wirklich nur noch ein Katzenwurf….

Akt II – Vorgeschmack

Nun lässt sich etwas Warndtluft schnuppern, während von Wehrden aus der „Hohe Berg“ erklettert wird. Oben auf der Höhe bieten sich wunderbar weite Aussichten auf die „Wehrdener Alpen“, das Saarpolygon und das restliche Saarlouiser Becken. Über eine flowige Trailschleife geht es anschließend hinunter nach Werbeln und gleich weiter in Richtung Differten und Friedrichweiler. Hier kann nun im Warndtwald nochmal ein bisschen Schatten genossen werden, bevor es in offeneres Gelände geht.

Akt III – Kräfte sammeln

Ab Friedrichweiler geht es eine ganze Weile über unkomplizierte und schnelle Wege am Linslerhof und Überherrn vorbei nach Altforweiler. Im Sommer stehen die Chancen gut, dass hier auf dem Weg Erdbeerverkäufer:innen von Bauer Ehl die Aufwartung machen, um hitzige Radfahrende mit Erfrischungsobst zu erfreuen. Über den schönen Taffingsweiher mit seinen zutraulichen Enten führt die Strecke nach Lisdorf, wo sich der Friedhof anbietet, um Wasserflaschen zu füllen, bevor sich dann so richtig tief in die Materie gestürzt werden kann.

Akt IV – Höhenmeter

Ab Ensdorf stehen nun 45 profiliertere Kilometer an. Auf diesen zeigt sich das für mich charakteristische Gesicht der Tour. Mal über Waldrandtrails, mal über den Acker auf Höhenrücken, an weiten Sommerfeldern vorbei, lassen sich ständig tolle Panoramablicke ins Köllertal, zum Hoxberg und Schaumberg oder zurück ins Saarlouiser Becken erhaschen.Diese lassen sich an zahlreichen Unterständen und Panoramabänken auch ausgiebig genießen, so Ihr denn dafür eine Neigung habt.Es geht immer wieder stramm bergan und bergab über Reisbach nach Landsweiler. Dort bietet sich ein hervorragender Ausstieg aus der Tour an, sollten die Reserven aufgebraucht sein. Der Track führt hier direkt an der Saarbahnhaltestelle vorbei, von wo Saarbrücken immer im Halbstundentakt erreicht werden kann.Über Feldwege und einen schön strammen Anstieg mit Panzerplatten geht es nach Eppelborn, wo am Friedhof nach längerer Zeit wieder Flaschen gefüllt werden können. Im Ort — etwas ab vom Track — befindet sich ein kleiner Dönerladen, der ganz leckeres Essen macht. (siehe Verpflegungspunktübersicht). Tipp: Dort etwas mitnehmen und dann hinter Eppelborn an der Wiesbachfurt zum Essen pausieren.Wieder mit Panzerplatten steigt es vom Wiesbachtal aus nochmal mit bis zu 12% über auf nen Buckel und dann rollt es sich erholsam bis in den Ortskern von Wiesbach. Der nun folgende Feldweg ist eine Kuriosität der ganz besonderen Art. Unter dem Projektnamen „Lebensraum Kreckelsbach“ wurde hier ein wunderschöner Kunstweg geschaffen, auf dem es sich lohnt, etwas zu trödeln, um die lustigen, teils politisch angehauchten und manchmal eigentümlichen Skulpturen und Baumschmückungen zu betrachten.Nachdem sich im weiteren Verlauf über Mangelhausen, Numborn und Berschweiler nochmal viele schöne Panoramablicke bieten, erreicht der Tourverlauf an der Frohnwaldhütte (mit Brunnen) den Köllertaler Wald, durch den es dann abschließend nochmal bis zur A1 hinauf geht. Oben angekommen darf sich schonmal innerlich beglückwünscht werden, denn ab hier ist die letzte Steigung bezwungen und es folgt nur noch das Zurückrollen zum Abschlussgetränk.

Akt V – Ausrollen

Die rasante Schotterabfahrt zum schönen Netzbachweiher ist mein heimlich favorisierter Streckenabschnitt und stellt eine Belohnung für die Strapazen der vergangenen Stunden dar. Entlang des Fischbachtals und durch Rußhütte lässt es sich nun ganz entspannt ausrollen, bis nach der Überquerung der Saar das Ziel im DFG erreicht wird.

Ausrüstung und Wegbeschaffenheit

Ich bin die Strecke einmal bei praller Sonnenhitze und 35°C+ gefahren. Gerade im mittleren Drittel ist die Tour unter diesen Bedingungen sehr fordernd, da längere Strecken ohne größeres Schattenangebot gefahren werden müssen und einige Steigungen vorhanden sind, die in großer Hitze nochmal deutlich mehr an die Substanz gehen. Sonnenschutz sollte daher obligatorisch sein. Wasserstellen gibt es zuhauf, lediglich zwischen Lisdorf und Eppelborn sind ca. 28km ohne direkten Trinkwasserzugang zu absolvieren.Die Strecke ist gut fahrbar mit wechselnden Untergründen und wenigen Singletrails. Etwa 50 Prozent der Gesamtstrecke führen über unbefestigte Wege, die restlichen 50 Prozent entfallen großteils auf betonierte oder asphaltierte Feld- und Radwege und einige ganz wenige kurze Asphaltpassagen. Singletrailanteil (aber nichts über S0) acht bis neun Prozent. Fahrbar mit Cyclocross/Gravel/CrossCountry oder gar Trekkingbike für die ganz Harten 😉Insgesamt lässt sich die Strecke auch sehr gut zügig ballern, wenn die generelle Kondition vorhanden ist.

Verpflegungspunkte / Wasserstellen

Die Strecke führt durch oder unmittelbar an einigen Ortschaften vorbei. In Wehrden, Differten, Altforweiler, Lisdorf, Landsweiler, Eppelborn und Wiesbach gibt es Supermärkte, die nicht unten aufgeführt sind und ggfs. nur mit etwas mehr Umweg erreichbar sind. Die müsstet Ihr Euch dann selbst einplanen. Für Tankstellen, die unten nicht aufgeführt sind gilt das Gleiche. Mögliche Tankstellen die Ihr Euch selbst einplanen könnt, finden sich in Werbeln, Altforweiler, Lisdorf, Eppelborn und Holz.Verpflegungspunkte und Wasserstellen, die direkt oder sehr nahe am Track liegen, sind nachfolgend aufgeführt:

  • KM 0 – Kleiner Kiosk am Start
  • KM10,9 – Kaufland und Araltankstelle Wehrden, Hallerstraße 21, 66333 Völklingen (ca 200m links vom Track)
  • KM20,8 – Friedhof Differten (ca. 100m rechts vom Track)
  • KM23 – Friedhof Friedrichweiler (ca. 100m rechts vom Track)
  • KM31 – Friedhof Altforweiler (direkt links neben dem Track)
  • KM37,7 – Friedhof Lisdorf (ca. 50m rechts vom Track)
  • KM39,5 – Döner-Imbiss Azad Ensdorf, Provinzialstraße 102, 66806 Ensdorf (ca. 100m rechts vom Track, im Kreisverkehr erste Ausfahrt)
  • KM65,6 – Friedhof Eppelborn (direkt rechts neben dem Track)
  • KM65,8 – Memo’s Döner Eppelborn, Rathausstraße 9, 66571 Eppelborn (300m links vom Track, Hauptstraße links)
  • KM79,5 – Frohnwaldhütte mit Brunnen (direkt links neben dem Track)
  • KM88,3 – Cafe am Netzbachweiher (direkt links neben dem Track)
  • KM94,9 – Aldi + Lidl (Saarbrücken Rußhütte (direkt rechte neben dem Track)
  • KM100 – Deutsch-Französisches Café am Ziel